Paris – Comeback nach mehr als einem Jahrzehnt

Als Student war es damals Kult. Diese 29 D-Mark Fahrten, angeboten von Job Tours. Abends um 23.00 Uhr ab Essen HBF nach Paris, gegen 06:00 Uhr morgens Ankunft am Sacre Coure. Immer vor Kälte bibbernd, auch aufgrund der Müdigkeit, stand man dann dort oben und wartete bis der Tag erwacht. 16-18 Stunden hatte man anschließend Zeit die Stadt zu erkunden, bis man auf Höhe des Moulin Rouge für die Rückfahrt wieder eingesammelt wurde. Ich weiß nicht mehr wie oft, aber gefühlt ein halbes dutzend Mal sind wir zu diesen „Reisen“ aufgebrochen. 14 Jahre sind mittlerweile seit dem letzten Paris Besuch vergangen. Damals zu Sylvester im strömenden Regen, naiv mit einem mit China D-Böllern vollgestopftem Rucksack bewaffnet, die wir aufgrund des Feuerwerkverbots auch wieder mit nach Hause nahmen, wollten wir nunmehr unsere Erinnerungen wieder auffrischen. Erinnerungen, die aus unserer Sicht nicht über dem „ist ganz nett“ Faktor hinauskamen. Das Ganze mit einem anderen Auge betrachten und einfach einen netten Familienausflug über Pfingsten veranstalten. Mit Kind, mit Hotel und mit Zeit und Ruhe. Wenn sich eines gegenüber den früheren Touren jedoch nicht geändert hat, dann sind das die qualmenden Füße wenn man spät abends in das Hotel zurückkehrt. Wir lassen es einfach auf diesen Städtereisen nicht ruhig angehen. Zuviel gibt es auf den ersten Blick zu sehen und zu knapp ist die Zeit mit 2,5 Tagen bemessen. Dazu ein Kind welches einen (zum Glück) auch nicht bremst und so waren wir nie vor 23.00 Uhr zurück im Hotel. Das iPhone vermeldete dann am Ende auch für unsere Verhältnisse stolze 51.087 Schritte, welches wohl einer zurückgelegten Strecke von 45,42 km entspricht. Und sonst? Das normale Touristen-Programm halt. Das wir Pfingsten nicht gerade alleine auf den Straßen sein sollten, damit hatten wir schon gerechnet. Vor Ort war es dann aber zeitweise schon extrem. Touristen in Scharen, gerade auch die asiatische Bevölkerung findet anscheinend immer mehr Gefallen am Reisen. Waren es vor ein paar Jahren noch hauptsächlich in meinen Augen zurückhaltende japanische Reisegruppen, so eckte ich doch des öfteren mit dem weiblichen Teil der chinesischen Bevölkerung an. Ok, die ganze Welt ist dank Smartphone im Foto- und Selfiewahn, aber wie rücksichtslos dies teilweise umgesetzt wird, das war für mich schon neu. Aber wenn der Reisebus an der nächsten Ecke wartet und das Foto noch nicht im Kasten ist, da nimmt Mann oder Frau die Umwelt wohl nicht mehr so wahr. Was waren das noch Zeiten als man als „Fotograf“ noch unter sich war und der Rest sich mit Postkarten als Erinnerung begnügte.

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