Der Nordwesten der USA (Teil 3) – Land of Confusion
Dieses Land bietet uns im Moment in Sachen Wetter wirklich alles. Tagestemperaturen von 5-44 Grad haben wir erlebt, Unwetter, Hagel, schönster Sonnenschein. Als Fotograf darf man sich darüber natürlich nicht beschweren. So schnell wie das Wetter wechselt, so faszinierend sind auch die Lichtspiele die die Wolken auf die Landschaft zaubern. Nichts anderes sollte uns auch erwarten bei der Zufahrt in den Yosemite Nationalpark. Das dieser Park was den Besucherandrang anbelangt noch einmal eine ganz andere Kategorie ist, haben wir schon bei der Reservierung des Zeltplatzes vor knapp einem halben Jahr feststellen dürfen. Innerhalb von zwei Minuten waren alle Plätze -und es sind ein paar Hundert hier im Tal- vergeben. Glücklicherweise haben wir einen besonders schönen ergattert, direkt am Platzrand an einem kleinen Zulauf zum Merced River. Ich muss nicht erwähnen, dass wir im Regen ankamen und wir das Zelt… Nein, viel erwähnenswerter ist hier die Art und Weise der Camper an sich. Haben wir im Grand Canyon und Bryce eigentlich nur Touristen gesehen, die wie wir für eine Nacht schnell aufgebaut, geschlafen und wieder abgereist sind, so haben sich hier augenscheinlich die Amerikaner für ihren Jahresurlaub niedergelassen. Ihr kennt bestimmt dieses Bild wie der Amerikaner den Tisch nach dem Essen verlässt. Und genau so richtet dieser sich hier auch meistens ein. Einmal angekommen an unserem Platz 222 offenbarte sich eine kleine verwüstete Zeltstadt auf Platz 220. Als Zugabe lehnte sich eine Frau mit pinken Haaren, gekleidet mit einer Leggins mit Leopardenmuster aus der Seitentür des Wohnmobils und sang mit voller Inbrunst oben besagtes Lied von Genesis auf der Karaoke Maschine. Dies sei ein sehr schweres Lied teilte sie uns mit, nachdem sie uns entdeckt hatte und lud uns gleich ein, es später doch auch einmal zu probieren. Da wir nicht trinken ist es nicht dazu gekommen. Gekommen sind uns jedoch die Gedanken an die Flodders und wie der Zufall es will, trudelte kurze später Zeit auf dem iPhone eine Flood Warning ein. Fängt zumindest auch mit Flo… an. 🙂 Der Yosemite Park ist ansonsten fest in Bärenhand. Das wird einem an jeder Ecke durch Warntafeln deutlich gemacht. Ganz besonders penibel sind sie dann auf dem Zeltplatz. Beim Check-In wird einem klar ins Gewissen geredet, wie man hier mit Essenssachen und allen anderen duftenden Gegenständen umzugehen hat. Alles muss über Nacht in dafür vorgesehene Boxen verschlossen werden. Dazu zählt wirklich fast alles. Lebensmittel, Getränke ob geöffnet oder nicht ist egal, Kosmetika, Duschgel, alles was riecht außer Socken. Um auf Nummer sicher zu gehen haben wir unsere Wäsche aber auch dort reingetan. In der Nacht wird dann auch ordentlich durch die Parkranger patrouilliert. Des öfteren hört man hier und da einen Knall durch den die Bären, die anscheinend des öfteren mal vorbeischauen, vertrieben werden sollen. Kratzspuren an den Containern deuten auch auf verzweifelte Aufbrechversuche hin und wenn man dann noch einen Platz am Rand und nicht in der Mitte hat, so befürchtet man schon, dass der Bär einen zuerst besucht. Aber alles auch wieder halb so schlimm, von Übergriffen auf Menschen hier ist uns nichts bekannt. So erlebten wir auch hier wieder drei Tage voll toller Natur bevor es uns dann an die Küste nach San Francisco verschlägt. Dort starten wir direkt mit einem für mich persönlichen Highlight der Tour, dem Besuch von Spiel 1 der Bayseries zwischen den San Francisco Giants und den Oakland Athletics. Bis die Tage… Ach so, es handelt sich um ein Baseballspiel!